Freitag, 20. November 2015

Propagandaschau: IS-Terroristen sind Freiheitskämpfer


Heute veröffentlichte die Propagandaschau einen aufschlussreichen Artikel. Nicht weil er inhaltlich besonders klug wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Die Textwand lässt uns jedoch etwas tiefer in die arme Seele des anonymen Schreiberlings blicken.
Ausschweifend wie üblich, lamentiert er darüber, was Gründe für junge Menschen sind, sich dem IS anzuschließen. Selbstverständlich bezeichnet er die Erklärungsversuche der Zivilgesellschaft als Propagandalügen.

"Hieß es in den ersten Tag nach dem Anschlag von Paris, soziale Verwahrlosung, Perspektivlosigkeit und Arbeitslosigkeit bildeten den Nährboden für Radikalisierung und Terror, so hat man nun eine neue, noch irrwitzigere Theorie parat, wonach es “Abenteuerlust” ist, die westliche Teenager in die Arme islamistischer Fanatiker, in Kriegsgebiete oder gar zu terroristischen Selbstmordanschlägen treibt."

Der Propagandaschau-Dokumentor meint, dass er es richtig erklären kann. Er bringt es in seiner ideologischen Verwirrung tatsächlich fertig, die IS-Mörderbanden in eine Reihe mit der 68er-Bewegung und den Protesten gegen den Vietnamkrieg zu stellen. Um die Sache rund zu machen, packt er noch die RAF dazu. Das nenne ich mal ganz salopp: Gequirlte Propaganda-Scheiße.

"Die Parallelen zu den 60er und 70er Jahren, als sich westliche Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Vietcong-Führer Ho-Chi-Minh solidarisierten und der Terror der RAF sich aus verbrecherischer westlicher Politik vom Iran bis Vietnam speiste, sind offensichtlich. So wie die 68er keineswegs vorwiegend einer sozialen Unterschicht angehörten und wohl nur in Ausnahmefällen von simpler “Abenteuerlust” getrieben waren, so ist es auch heute die Empörung über westliche Verbrechen und ein irregeleitetes Gerechtigkeitsempfinden, das junge Menschen zu Tätern werden lässt."

Geil ist auch diese Textpassage des Kreml-Troll-Blogs Propagandaschau.

"Wenn hingegen Frankreich lautstark “Vergeltung” ankündigt und mit der Bombardierung Rakkas auch ausübt, dann können genau die gleichen Propagandamedien nicht oft genug darauf hinweisen, dass dieses Morden seine “Berechtigung” hat."


Wenn ich das lese muss ich ernsthaft fragen ist der Führungsoffizier der Propagandaschau im Donbass unter Beschuss geraten, hat die Sockenpuppe eine Woche lang gepennt? Wahrscheinlich ist er hoffnungslos überfordert. Auch wenn er die Teile ausblendet, die nicht in sein Schema passen - die Welt ist rund.


Ja, "liebe" Propagandaschau. Die Welt ist komplex, manchmal viel zu komplex. Eure billigen Erklärungsversuche funktionieren nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen